OPS NEW YORK, NOW I'M COMING!

Alles begann im turbulenten Jahr neunzehnhundertneunundachtzig, ich bin sechzehn Jahre alt und wohne in Berlin. Besser gesagt in Ost Berlin, in der Nähe vom Potsdamer Platz, in einem Plattenbau, direkt an der Mauer.

Ich hatte meinen zehnten Klasse Schulabschluss in der Tasche und begann im September meine Ausbildung bei der Deutschen Post. In dieser Zeit ging es ganz schön drunter und drüber in der Deutschen Demokratischen Republik, jeden Tag neue Meldungen, manchmal schneller als das tatsächliche Geschehen. Das alles sollte mich nicht so sehr interessieren, als sechzehnjähriger Teenager hat man halt andere Probleme, wie Freundin, Lehre und so als die große Politik. Nun verhielt es sich so, dass sich tatsächlich am neunten November der Weg durch die Mauer nach West Berlin öffnete. Auch ich machte mich auf den Weg in den anderen Teil der Stadt, den ich zwar vom sechsten Stock unseres Wohnhauses sehen aber nicht betreten durfte.

Am Grenzübergang nach West Berlin habe ich mich mit meinen Kumpel eingereiht  um auf die andere Seite zu gelangen. Ein Mann der hinter uns stand sagte auf einmal „Jetzt gehen wir erst mal die einhundert Mark Begrüßungsgeld holen.“ Er erklärte mir kurz, dass jeder DDR Bürger bei seiner Einreise einhundert Markt geschenkt bekommt. Ich wusste das nicht, da ich keine Verwandten in der Bundesrepublik hatte, aber einhundert D-Mark, o.k warum nicht? Also machten wir uns auf den Weg. Es waren zu dieser Zeit sehr viele Besucher in Berlin und man dachte, die Stadt platzt bald aus allen Nähten. Irgendwie wurde es aber doch zusammen gehalten und ich war nicht der Einzige. Der zu dieser Zeit auf öffentliche Verkehrsmittel verzichtete und die Stadt zu Fuß erkundete. Wir hatten es dann wirklich geschafft, jeder von uns beiden hatte die Hundert Mark in der Hand und die Welt stand uns offen. Na ja fast, wir hatten ja keinen Reisepass, aber egal.

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